“Ich wache auf”
Beitrag für schreibkraft #40: “Verstörend”
Ich wache auf. Lasse die Augen noch geschlossen. Versuche, den Moment so lange wie möglich zu strecken. In nur wenigen Sekunden werden auch meine Gedanken wach sein. Ich treibe im Delay – wenn die Fasern und Muskeln meines Körpers schon munter, aber die kognitiven Ströme noch nicht ganz angekommen sind. Genieße die Ruhe. Schwelge noch in der Benommenheit des Halbschlafs. Dann schießen die Gedanken ein wie Hagelkörner und ich erinnere mich. Augenblicklich liegt der Fels auf mir. Es wird eng. Es surrt in meinen Ohren und mein Herz nimmt Anlauf. Wird schneller, beginnt zu rasen. Schwerfällig atme ich ein, aber kein Sauerstoff füllt meine Lungenflügel. Der Drang, mich zu bewegen. Und gleichzeitig unendliche Schwere. Angst. Beklemmung. So wie jeden Morgen. […]
