“ZUCKER”
Liedtexte erschienen auf “ZUCKER”, Phonotron 2018.
Das ganze Album hier anhören.
86401
Gestern sah ich dich im Traum, mit Sternen im Gesicht,
doch ich glaub, du weißt das nicht,
heute seh ich dich zuhaus, mit Knoten in den Haaren,
wo sie auch schon gestern waren
Manchmal seh ich dich allein, und ich frag mich was du tust,
an was du denkst und was du suchst,
und ich kann dich hören, wie du im Geheimen lachst,
wenn du deinen Unfug machst
86401 Sekunden,
dieser Tag hat mehr als 24 Stunden,
und ich schreibe deinen Namen mit Tinte auf Papier,
die schönste Zeit von überhaupt, ist die Zeit mit dir
Und wenn du alles verlierst und dir die Ohren piercest und tätowierst,
und selbst wenn du kapitulierst, dann ist es gut so wie es ist,
denn ich find gut wer du bist,
Gestern sah ich dich im Baum, mit Blättern im Gesicht,
doch ich glaub, du weißt das nicht
heute seh ich dich zuhaus, mit Federn in den Haaren,
wo sie auch schon gestern waren
Bababababa, damit du’s nicht vergisst,
bababababa, ich find’ gut wie du bist,
und ganz egal was auch passiert,
was sein wird und was ist,
auch wenn’s dich grad nicht interessiert,
bleib so wie du bist
Nachtaktiv
Augenringe, Übermüdung, da pfeif ich drauf
ein paar Stunden Zeitverschiebung, da pfeif ich drauf,
Morgenstund hat Gold im Munde, da pfeif ich drauf
Puppentanz zur Geisterstunde, heut bleib ich auf
Jetlag, in den Seilen hängen, da pfeif ich drauf,
Zombimodus, lautstark gähnen, da pfeif ich drauf
Ruhephasen, Schlaftabletten, da pfeif ich drauf,
Koffein wird mich schon retten, heut blieb ich auf,
ich mach heut die Nacht zum Tag, weil ich lange Nächte mag
Wir bleiben heut nacht wach, das Schlafen holen wir einfach morgen nach,
die Sterne stehen heut tief, wir sind bis zum Morgengrauen nachtaktiv
Mit Zahnstocher im Auge, zieh ich mir die Nacht heut rein, mir gehört die Augenblick der Finsternis allein,
ich erkunde meine Welt in klarem Mondenschein, und was soll’s, dann schlaf ich halt, beim Frühstück ein,
Disco Dancing
Es gibt so schlimme Tage, da geht alles daneben,
und es gibt Wut, mit Tränen, und keinen Spaß im Leben,
dann lass ich alles liegen, dann brauch ich meine Ruh,
ich leg mir eine Platte auf und schmeiss die Türe zu
Schlagzeug-Peter gibt den Takt vor, 16 Schläge HiHat, wunderbar,
Lautstärke auf 150, heut bin ich der Star,
Da funked schon die Gitarre, ich dreh alle Regler rauf,
in der Kinderzimmerdisco hab ich alle Dancemoves drauf
Und ich will tanzen, die ganze Nacht, den ganzen Tag,
bis ich die Welt da draußen und die Welt mich wieder mag,
und ich will tanzen, ich will nur Discokugeln sehen,
bis ich wieder die anderen und die anderen mich verstehen
Und ist es wirklich gut, und tropft dir von der Stirn der Schweiß,
dann tanzt du völlig losgelöst, und du vergisst den ganzen….!!
Liebesbriefe
Bist du da, dann bin ich dort,
bin ich hier, dann bist du fort,
ich möchte mich nicht länger quälen,
ich muss dir dringend was erzählen,
ich möchte mich nicht länger plagen,
ich muss dir dringend etwas sagen
Du stehst mir wirklich nah,
und doch bist niemals da,
irgendwas geht hier doch schief,
ich schreib dir einfach einen Brief,
irgendwie musst du es ja wissen,
ich würd’ dich manchmal gerne….
Ein paar Zeilen, ein paar Zeichen, heute hab ich einen Lauf,
und dann wirst du es begreifen, denn ich schreib’s in Schönschrift nochmal auf:
Ich schicke meine Liebesbriefe, nur an Leute deren Namen ich schon schreiben kann,
ich schreibe dir gern Liebesbriefe, weil ich dich gut leiden kann
Beschimpfungslied
Du Schuft, du Schelm, du Schurke,
du dummer Hund, du Hornochse, du Hosenscheisser, du Gurke,
du Betrüger, du Bestimmer, du Besserwisser, Totengräber, du Tyrann, du Troll
Du Gans, du Gaul, du Geier, Lügner, Luftikus, du Langeweiler,
du Esel, blöde Kuh, du Ziege, Schaf, du Schwein,
falscher Hase, falscher Fuffziger, Doppel-Null, hohle Nuss, du Niete, Mörder, Muttersöhnchen,
Angeber, Affe, du Astloch
Du lebst auf einem völlig anderem Stern, doch irgendwie hab ich dich gern,
wenn du mir nah bist, bist du fern, doch irgendwie hab ich dich gern,
im Namen aller Töchter, aller Söhne, aller Mütter und der Herrn,
ich hab dich gern
Leichtes Lied
Ich hoff’, es geht dir gut, und du traust dich du zu sein,
ich hoff’, du hast den Mut, und ich weiß, du schaffst das ganz allein
Manchmal ist es eben, wie wenn die Wände beben,
wenn du tagelang traurig bist, und alles schrecklich schaurig ist,
dann hoffe ich, du hast die Kraft, die alles Schwere leichter macht
Manchmal spielt das Leben, und dann gibt es ständig Regen,
Und wenn du am Boden bist, und alles furchtbar finster ist,
dann hoffe ich, du hast die Kraft, die alles Schwere leichter macht
Und wenn es wie gestorben ist, und du schon ganz verdorben bist,
und wenn alles verlogen ist und du auch bös betrogen bist,
und wenn du voll verzweifelt bist, und alles wirklich scheiße ist,
dann hoffe ich, du hast die Kraft, die alles Schwere leichter macht
Partysong
Ich freute mich schon lange, es sollte mein Geburtstag sein,
ich plante alles minutiös, und ich lud 1000 Leute ein
da kamen sie in Scharen, geputzt und kostümiert,
als Ritter-Indianer-Feen geschminkt, gekämmt, maskiert
Es sollte eine Feier sein, wild, bezaubernd, unvergesslich schön,
wie ein Stern am Himmel, sollte diese Feier stehen,
doch einer hat was mitgebracht, er hielt es an der Hand,
zuerst hab ich noch laut gelacht, dann hab ich es erkannt, ich sagte:
“Nein, das kann es ja nicht sein,
es weiß doch jedes Kind, dass die hier nicht willkommen sind!”
Wir wollen auf Parties keine Eltern,
hörst du die Partymonster schreien,
die besten Feiern sind allein und ohne Eltern,
ich kann nicht feiern wie ein wildes Tier,
denn es sind ja noch Eltern hier
Ich ging zu diesem Buben hin, und konnte es kaum glauben,
mitten auf dem Tanzparkett, stand er mit Tränen in den Augen
Da nahm ich mich seiner an, und gab ihm was zu trinken,
er fasst wieder Mut um dann, den Vater weg zu winken
Und dann begann ein Fest, wie es noch niemals eines gab,
wir tanzten wie Maschinen, losgelöst, und wir rissen alles ab,
Der Tag wurde zur Nacht, wie wenn die Sonne nicht mehr scheint,
ich hab geschrien, geflucht, gelacht, und ich hab vor Glück geweint
Am nächsten morgen wach ich auf, mit einem Mörder-Kater,
ganz benommen steh ich auf, und geh zu meinen Vater,
um ihn zu fragen: “Weißt du was morgen ist,
da bin ich wieder eingeladen, ich will, dass du mit mir dort bist!”
Kaffee & Bier
Und irgendwann ziehst du dich selber an,
und schmierst dein Brot auch ganz allein,
und auch schon bald packst du deine Sachen,
und gehst zur Tür, drehst dich noch um
Und dann kommt der Tag, und du gehst in den Park,
und kaufst dir bei Jonny, dein Ice,
dein Ice ist so süß, so süß und so kalt,
du legst dich ins Gras und schaust in die Sonne,
Und irgendwann trinkst du Kaffee und auch manchmal Bier,
mit deinen Freunden oder mit mir,
und manchmal da rufst du mich spät abends an,
und fragst, ob ich dich noch irgendwo abholen kann
Total Egal
Nenne deinen Namen, gib die Hand und grüße,
küss die Tante Gabi,und wasche deine Füße
sprich doch laut und deutlich, und schrei hier nicht so rum,
Hör auf deine Eltern, und tu was sie dir sagen,
hör auf deine innere Stimme, und lass die dummen Fragen,
lass die dummen Witze und iss deinen Teller auf,
runter mit den Knien und mit den Händen rauf,
Ellbogen vom Tisch, und nimm die Finger aus der Ohren
Kind, jetzt musst du schlafen, Kind, jetzt musst du aufstehen,
Kind, jetzt musst du reingehen, Kind, jetzt musst du rausgehen,
Kind, nicht so schnell und nicht so langsam,
Kind, beeile dich, Kind, eile nicht,
Kind, Kind, Kind, STOP
Ach, weißt du, das ist so total,
und alles was du sagst, kann mich nicht stören,
denn alles was du sagst, kann ich nicht hören
Rollerpop
Ich wünsche mir, was macht das schon, 100m Stahlbeton,
ich wünsche mir Asphalt,
denn ich brauch einen Untergrund, schön geschmeidig, glatt und Rund,
für meine Höchstgeschwindigkeit,
Egal ob’s regnet oder schneit, ich fahr schnell und ich fahr weit,
meine Kugellager glühen,
Ich pushe rechts, ich pushe links, und seh wie du zum Abschied winkst,
ich lass die Funken sprühen,
denn mit dem Roller, bin ich toller
Und ich ziehe mit zwei Rädern, meine Spuren auf den Asphalt,
und du hörst nur, wie mein Fahrtwind, hinter dir ganz laut verhallt
selbst in den Begnungszonen,
wo nur gute Menschen wohnen, geh ich ab ich wie Meteorit,
in Fußgänger- und Einbahnstraßen, und durch Kleingartenoasen,
schneller als der Schall, die Radargeräte lösen aus,
ich durchquere Raum und Zeiten, unendliche Straßenbreiten,
lautlos gleite ich dahin…..denn am Roller, bin ich toller
Und ich ziehe mit zwei Rädern, meine Spuren auf den Asphalt,
und du hörst nur, wie mein Fahrtwind, hinter dir ganz laut verhallt
wie im Fluge, ziehen Gesichter und die Stadt, vorbei im Spiel,
denn am Roller, denn am Roller, ist der Weg das Ziel
Elternlied
Mehr als alles auf der Welt, mehr als 1000 Liter Geld,
mehr als 100 Edelsteine, mehr als viele große Scheine,
mehr als super lange Ferien, mehr als gute Fernsehserien,
mehr als die Gelegenheit, auf eine schöne Nacht zu zweit,
mehr als eine große Karre, mehr als eine gold’ne Knarre,
mehr als eine Yacht im Hafen, wollen Eltern morgens schlafen
Mehr als Milchkaffee in Ruhe, mehr als schön bequeme Schuhe,
mehr als Glück beim Kartenspiel, mehr als Eleganz und Stil,
mehr als Urlaub unter Palmen, zwischen Rosen und Agaven,
wollen Eltern sonntagmorgens einfach manchmal länger schlafen,
und gehörtst du zu den Kindern, zu den netten, braven,
dann lässt du doch deine Eltern sicher gern, noch ein bisschen schlafen